Ein stabiles Wachstum des Geschäftsvolumens mit einer überdurchschnittlichen Steigerung der Kundeneinlagen und Kundenkredite lässt die Volksbank Chemnitz eG auf ein erfolgreiches Jubiläumsjahr zurückblicken, in dem sich zudem die Eigenkapitalbasis und die Liquiditätsausstattung der Genossenschaftsbank weiter verbesserte. In kritischen Phasen wie der aktuellen Corona-Pandemie ein durchaus entscheidender Erfolgsfaktor, der die Stärke und Widerstandsfähigkeit der Regionalbank unterstreicht.
Nach vielen Jahren des Aufschwungs verringerte sich der konjunkturelle Auftrieb in Deutschland und Sachsen 2019 merklich. Auch wenn das volkswirtschaftliche Wachstum deutlich geringer war als in den Vorjahren, konnte die Volksbank Chemnitz eG 2019 weiter kräftig wachsen. Die positive Entwicklung im Kredit- und Einlagengeschäft mit dem Mittelstand und den Privatkunden bestätigt auch im Umfeld eines harten Wettbewerbs und bei sich abschwächender Konjunktur die guten Geschäftsergebnisse der Vorjahre. So stiegen die bilanziellen Kundenforderungen der Bank im Vorjahresvergleich um 86 Millionen Euro (+ 10,7 Prozent) auf 886 Millionen Euro. Auch die Kundeneinlagen legten um 139 Millionen Euro (+ 9,1 Prozent) auf 1,673 Milliarden Euro zu. Die Bilanzsumme stieg um 148 Millionen Euro auf 1,914 Milliarden Euro (+ 8,3 Prozent). Die Volksbank Chemnitz eG ist damit nach wie vor eine der größten Genossenschaftsbanken Ostdeutschlands. Im Ranking aller deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken in Deutschland belegt sie Platz 132 von insgesamt 839 Banken.
Dank der positiven Entwicklung im Kundengeschäft lag der Zinsüberschuss mit 28,9 Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau. Der Provisionsüberschuss, als weitere wichtige Säule des Ertrages, konnte um rund 5,4 Prozent auf 15,2 Millionen Euro gesteigert werden. Auf der Kostenseite stiegen die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen, teils durch einmalige außerordentliche Kosten bedingt, um 1,7 Millionen Euro (+ 5,6 Prozent). Insgesamt beschäftigt die Volksbank Chemnitz eG derzeit 327 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 6 Auszubildende bzw. BA-Studenten.
„Die Mitglieder bilden das Fundament unserer Genossenschaft. Wir freuen uns, dass das Interesse an unserer Bank – sichtbar an einer Zunahme der Mitgliederzahl zum Vorjahr um 383 auf 27.190 Mitglieder – weiter gestiegen ist“, berichtet Gerd Koschmieder, Mitglied des Vorstandes der Volksbank Chemnitz eG. Neben der Mitglieder- gehört auch die Regionalförderung zum Förderauftrag der Volksbank Chemnitz eG. Im Jubiläumsjahr war dies ein besonderer Antrieb für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Region, in der die Bank seit 150 Jahren verankert ist, etwas zurückzugeben. Mit 150 bewegenden Taten wurde der genossenschaftliche Grundgedanke im wahrsten Sinne des Wortes in die Tat umgesetzt. Ergänzend förderte die Bank gemeinnützige, kulturelle und sportliche Initiativen und Institutionen in der Region mit Spendenmitteln und Sponsoringleistungen in Höhe von rund 390.000 Euro. Ein Teil der Spendengelder wurde über die bankeigene Crowdfunding-Plattform „Viele schaffen mehr“ vergeben. Seit Start der Plattform im Mai 2017 konnten mit der Hilfe vieler Unterstützer bisher rund eine halbe Million Euro für über 70 gemeinnützige Projekte in der Region gesammelt werden.
„Die Ergebnisse des abgelaufenen Jahres wie auch der vorangegangenen Jahre zeigen, dass das Vertrauen der Kunden in die Volksbank Chemnitz ungebrochen ist. Während wir mit dem Jahresabschluss auf ein solides, ertragreiches Jahr 2019 zurückblicken, stehen wir mit der Corona-Pandemie gleichzeitig vor einer nie dagewesenen Herausforderung“, so Gunnar Bertram, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Chemnitz eG. „Was in der Volksbank Chemnitz seit der Gründung gilt, gilt in diesen Zeiten umso mehr: zusammenhalten. Starke Gemeinschaften sind in der jetzigen Zeit gefragt, denn nur so kann es uns gelingen, die Folgen der Corona-Krise mit vereinten Kräften zu bewältigen. Als Genossenschaftsbank stehen wir für eine starke, solidarische Gemeinschaft. Nicht nur die vorliegenden Zahlen aus 2019 belegen das. Wir stehen auch in herausfordernden Zeiten an der Seite unserer Kunden“, bekräftigt Gunnar Bertram.
So unternehmen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank große Anstrengungen, um die Kunden auch weiterhin wie gewohnt mit Bankdienstleistungen zu versorgen und bei finanziellen Engpässen zu unterstützen. Die Beraterinnen und Berater prüfen in intensiven Gesprächen mit privaten und mittelständischen Kunden, welche Möglichkeiten der Finanzierung und Förderung infrage kommen. So wurden bisher Stundungen auf etwa 400 Darlehenskonten und Liquiditätshilfen mit einem Volumen von knapp 40 Millionen Euro durch die Volksbank Chemnitz genehmigt. „In der Hochphase der Pandemie arbeiteten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schichtdienst, um eine schnelle und reibungslose Kreditberatung und Bearbeitung zu gewährleisten“, berichtet Gunnar Bertram. Zudem unterstützte die Bank ihre Kunden aus dem Gesundheitswesen sowie Schulen bei der Beschaffung von Schutzmasken, indem sie Kontakt zu Herstellern aus der Region vermittelte.
Nachdem 20 der insgesamt 26 Bankfilialen aufgrund der Corona-Situation vorübergehend geschlossen waren, sind seit dem 20. Mai 2020 alle Filialen wieder für den Kundenverkehr geöffnet. Gleichzeitig begannen Anfang Juni die Bauarbeiten für einen neuen Bankstandort in Stollberg. Im Gewerbegebiet „Stollberger Tor“ entsteht ein modernes Bankgebäude, welches den Kunden künftig neben dem vollumfänglichen Leistungsspektrum einer klassischen Bankfiliale in einer modernen, themenspezifischen Beratungswelt auch eine 24-Stunden-Schließfachanlage und Ladestationen für Elektrofahrzeuge bieten wird. Die Eröffnung ist für das erste Quartal 2021 geplant.
Und auch in Aue soll eine neue Filiale entstehen. Auf einer Brachfläche gegenüber dem Fußballstadion soll ein dreigeschossiger Neubau mit einer Nutzfläche von 1.600 Quadratmetern errichtet werden. Die Pläne wurden Mitte Juni dem Stadtentwicklungsausschuss der Großen Kreisstadt Aue-Bad Schlema vorgestellt und stießen auf breite Zustimmung. „Das Bankgeschäft und die damit einhergehenden Bedürfnisse unserer Kunden befinden sich in stetigem Wandel. Für uns als mittelständisches Kreditinstitut mit unserer tiefen Verwurzelung in der Region erfordert dies neue Perspektiven und neue Denkhaltungen mit Blick in die Zukunft. Sowohl in Stollberg als auch in Aue werden wir vorhandene Kompetenzen unter einem Dach bündeln, um unseren privaten und mittelständischen Kunden in den Regionen die komplette Bandbreite an Finanzdienstleistungen aus einer Hand anbieten zu können“, erläutert Gerd Koschmieder die Hintergründe des Bauvorhabens.
Auch die „Talenteschmiede bewegt“, eine Initiative der Volksbank Chemnitz zur stärkenbasierten Studien- und Berufsorientierung, wird sich in diesem Jahr weiterentwickeln. Unter dem Motto „Genossenschaftliches Powerplay“ soll im September 2020 gemeinsam mit regional ansässigen Unternehmen der Region eine Genossenschaft für kooperative Personalentwicklung gegründet werden. Ziel ist die Erarbeitung und Implementierung von Bausteinen zur stärkenorientierten Personal- und Persönlichkeitsentwicklung in mittelständischen Betrieben.